ProSieben Das Erste

„Musiker, keine Pop-Mäuschen“

"Unser Star für Oslo" ist mehr als nur eine weitere Casting-Show. Jury-Präsident Stefan Raab etwa setzt auf "nationale Begeisterung" und tatsächlich geht es immerhin um den deutschen Kandidaten für den Eurovision Song Contest 2010. Nicht nur das Prozedere mit acht Vorentscheid-Shows ist neu. Geradezu revolutionär ist auch, dass ARD und ProSieben es sich zur Aufgabe gemacht haben, gemeinsam den deutschen Beitrag für Oslo zu suchen. Im Interview mit unser-star-fuer-oslo.de sprechen die beiden Moderatoren Sabine Heinrich und Matthias Opdenhövel über das neue Konzept, über die grundlegenden Unterschiede zu anderen Casting-Formaten und darüber, warum es problematisch ist, dass Matthias nicht so gut aussieht wie Michelle Hunziker, und Sabine nicht so blond ist wie Sonya Kraus.

© ProSieben/Bente Leipoldt
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Frage: Wie erklärt Ihr Euch dieses hohe Qualitätslevel von Beginn an?
Sabine: Schon die Tatsache, dass ein Großteil der Castings in Köln stattgefunden hat, war eine natürliche Hürde. Wer nur vor einer Kamera herumzappeln will, um zu singen "Du hast die Haare schön", der macht das nicht, wenn er dafür eine lange Anreise in Kauf nehmen und 100 Euro für eine Bahnfahrkarte ausgeben muss.
Matthias: Es spielt bestimmt auch eine Rolle, dass es in ähnlicher Form schon zwei etwas kleinere Casting-Sendungen gegeben hat, die Stefan initiiert hat, mit Max Mutzke und Stefanie Heinzmann als Gewinnern. Das kann den einen oder anderen durchaus davon überzeugt haben, dass es hier nicht darum geht, wer die beste Backstage-Story oder den kränksten Opa hat, sondern ausschließlich darum, die beste Stimme mit dem entsprechenden Charisma zu finden. Insofern haben sich auch die entsprechenden Leute vorgestellt.

Frage: Letztlich geht es aber trotz aller musikalischen Qualität auch um die Quote, braucht die nicht Zickenkrieg und Krawall?
Matthias: In der Tat hat man am nächsten Morgen lieber die Gewissheit, eine erfolgreiche Sendung gemacht zu haben, als eine, die gefloppt ist. Dennoch bin ich überzeugt, dass unser Thema, "Wir suchen unseren Star für Oslo" alleine und ohne konstruierte Nummer trägt, wie "Jury-Mitglied fällt vom Stuhl, weil es zu wenig gegessen hat". Wir maßen uns nicht an, neun Millionen Zuschauer zu erreichen, wie "DSDS", aber darum geht es am Ende des Tages bei uns auch nicht. Wir wollen den besten Musiker finden, nur das ist unser Job.

Frage: Ein Job, der auf einer ungewöhnlichen, fast revolutionären Zusammenarbeit zwischen Privat- und öffentlich-rechtlichem Fernsehen basiert; wie fühlt es sich an, gemeinsam mit dem "Klassenfeind" zu moderieren?
Matthias: Sind wir wirklich Klassenfeinde? – Eigentlich nicht (lacht)! Bisher ist eine sehr kuschelige Atmosphäre.
Sabine: Ich empfinde das genau so. Ich bin vom Team rund um Stefan Raab mit solch warmen Worten aufgenommen worden, dass ich nie das Gefühl hatte, man könnte denken: "Da kommt jetzt die von den Öffentlich-Rechtlichen." (Zu Matthias:) Oder macht Ihr das hinter meinem Rücken (lacht)?!

Frage: Abgesehen von Eurer offensichtlich sehr angenehmen Zusammenarbeit verwundert es, dass die altehrwürdige, aber auch schwerfällige ARD mit einem so modernen Sender wie ProSieben auf einen Nenner gekommen ist...
Sabine: Mir ist es wichtig, dass man daran jetzt sieht, dass die Leute von der ARD gar nicht so verstaubt sind, sondern auch Visionen haben.
Matthias: Im Vorfeld mag es solche Diskussionen gegeben haben. Es wäre aber auch völlig unrealistisch zu glauben, dass ein solcher Riesenapparat wie die ARD eine solche Sendung mal eben innerhalb von zwölf Stunden gewuppt bekommt. Unter Strich zählt immer das Ergebnis. Und für die Tatsache, dass diese beide unterschiedlichen Systeme entschieden haben, das gemeinsam anzupacken, ist ein knappes Jahr an Überlegung doch eigentlich in Ordnung (lacht).

Frage: Matthias, Du machst aus dieser "Not" gleich eine Tugend und hast offensichtlich Gefallen gefunden am öffentlich-rechtlichen Fernsehen?
Matthias: Du spricht die "Echo"-Moderation an. Das passt natürlich thematisch ganz gut zusammen. Ich habe mir sagen lassen, dass beide Shows irgendwas mit Musik zu tun haben (lacht). Und für mich persönlich schließt sich insofern der Kreis, als ich 1995, zu "VIVA"-Zeiten, erstmals beim "Echo" war. Damals war ich schwer beeindruckt vom Glamour der Show. Und wenn man dann dort selbst auf der Bühne stehen kann, hat man erst mal nichts einzuwenden.

Frage: Zumal Du erneut mit Sabine moderieren wirst; entsteht hier nach Gottschalk/Hunziker ein neues deutsches Moderatoren-Traumpaar?
Sabine: An sich schon. Einziges Problem: Matthias sieht nicht mal ansatzweise so gut aus wie Michelle Hunziker.
Matthias: Sorry, dafür bist Du leider nicht so blond wie Gottschalk.
Und das bedeutet für mich eine große Umgewöhnung, weil ich zuvor mit Aleks Bechtel, Barbara Schöneberger und Sonya Kraus nur Blondinen um mich hatte. Also muss Sabine noch mal zum Friseur.

Frage: Vorher verratet Ihr uns aber bitte noch Eure schönste "Grand Prix"- bzw. "Eurovision Song Contest"-Erinnerung?
Matthias: Ich glaube, es war der 24. April 1982 im englischen Harrogate: Nicole mit "Ein bisschen Frieden". Ich war damals verliebt a) in Nicole, b) in das Lied und c) in den Faltenrock. Die Wandergitarre, die ich mir immer von meinen Eltern gewünscht habe, habe ich zwar leider nie bekommen. Wenigstens habe ich aber heimlich mal den Faltenrock meiner Schwester angezogen. Stand mir aber nicht (lacht). Seitdem habe ich kaum einen Grand Prix verpasst, so dass ich guten Gewissens sagen kann "Ich bin im Thema!"
Sabine: Mir gefällt es immer sehr gut, wenn die Musiker ihre Titel am Ende noch in anderen Sprachen singen, wie z. B. Max Mutzke, der türkisch gesungen hat. Ganz toll, das hat mich sehr beeindruckt. Ich bin einfach auch ein großer Freund des europäischen Gedankens.

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